Am 08.07. wurde die Redner_innenliste für die Nazidemo am 20.07. veröffentlicht. Ein kurzer Blick genügt, um das Motto unserer Gegenaktivitäten zu bekräftigen: “Same Shit – Different Label”.
So dürfen, neben dem Gründer der Partei “die Rechte” Christian Worch und Vertreter_innen der Kreisverbände Hamm, Dortmund und Wuppertal, Ursula Haverbeck, sowei Oliver Kulik das Wort ergreifen. Die genannten werden ihre altbekannte Hetze kundtun und untergraben somit den kläglichen Versuch der Partei “die Rechte” als bürgerliche Partei wahrgenommen zu werden.
Bei genauerer Betrachtung ist eine Zuordnung zur extremen Rechten unumstößlich.
Christian Worch, altgedienter Neonazi-Kader, welcher im Mai 2012 “die Rechte” gründete.
Worch ist seit 35 Jahren in der extremen Rechten aktiv und hat bereits Erfahrungen mit Organisationsverboten gemacht. Weil er die verbotene “Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten” mit der “Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front” fortführte, saß er Mitte der 1990er Jahre in Haft. Die Neonazis aus Dortmund und Hamm haben mit Worch vor allem als Anmelder bzw. Versammlungsleiter von Naziaufmärschen zusammengearbeitet. Bis Mitte der 2000er Jahre war er bundesweit in fast jeden Aufmarsch der “Freien Kameradschaften” involviert.
In den letzten Jahren orientierte sich Worch zeitweise in Richtung der Partei “Deutsche Volksunion”(DVU), ohne allerdings seine Verbindungen zu den “Kameradschaften” zu kappen. Innerhalb der DVU unterstützte er denjenigen Flügel, der sich einem Zusammengehen der Partei mit der NPD widersetzte. Im Dezember 2010 wurde die Fusion dennoch beschlossen, die NPD schluckte die DVU. Einzelne DVU-FunktionärInnen reichten dagegen Klage ein, der allerdings kein Erfolg beschieden war.
Zusammen mit diesen ehemaligen DVU-Kadern gründete Worch dann die Partei „Die Rechte“ und ließ sich zum Bundesvorsitzenden wählen.
Die 84 Jahre alte Ursula Haverbeck-Wetzel war lange Jahre Vorsitzende des „Collegium Humanums“, eines neonazistischen Studienwerks in Vlotho. Sie war die Frau des mittlerweile verstorbenen Gründers des „Collegium Humanums“, Werner Georg Haverbeck. Dieser war schon 1929 Mitglied der Reichsleitung der NSDAP-Studentenschaft. 1933 berief ihn der „Hitlerstellvertreter’‘ Rudolf Hess zum Leiter der „Reichsmittelstelle für Volkstumsarbeit’‘, einer Großorganisation des NS-Regimes, die u.a. an der Organisation der Nürnberger Parteitage maßgeblich beteiligt war. Seit den 1980er Jahren fanden auf dem Anwesen in Vlotho regelmäßig neonazistische Versammlungen statt. 1984 traf sich dort beispielsweise das „Komitee zur Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hitlers’‘. Am 7. Mai 2008 wurde das „Collegium Humanum“ einschließlich des angeschlossenen Vereins „Bauernhilfe e. V.“ durch den Bundesminister des Innern verboten. Das Vereinsvermögen wurde beschlagnahmt. Haverbeck-Wetzel blieb allerdings weiterhin politisch aktiv. In den vergangenen Jahren wurde sie mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt. 2009 wurde sie verurteilt, weil sie die Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Charlotte Knoblauch beleidigte, und ihr gedroht hatte: „Machen Sie so weiter wie bisher, dann könnte sich ein neues Pogrom ereignen, das entsetzlich würde.“ Von 2003 bis zum Verbot im Jahr 2008 war Haverbeck-Wetzel zudem stellvertretende Vorsitzende des „Vereins zur Rehabilitierung der wegen Bestreitens des Holocaust Verfolgten“ (VRBHV), eines Zusammenschluss von Holocaustleugner_innen aus dem In- und Ausland. Zuletzt referierte Ursula Haverbeck-Wetzel im November 2010 beim NPD Kreisverband Unna/Hamm. Die NPD Unna/Hamm ehrt die Holocaustleugnerin als „große alte Dame des deutschen nationalen Widerstands“. Die Veranstalter äußerten sich 2010 in einem Bericht zuversichtlich, „Frau Haverbeck noch recht oft in unserem Kreis begrüßen können“
Über Oliver Kulik, Jahrgang 1975, wurde 1992 in der Jungen Welt erstmals berichtet. Wurde er in diesem Artikel noch als “höflich, zurückhaltend” und “der nette Junge von nebenan” bezeichnet, verkündete er 1993 “als nationaler Aktivist auf der Straße für die nationalsozialistische Revolution zu kämpfen”.
Nach verschiedenen Stationen in der extrem Rechten verbüßte er bis 2003 eine mehrjährige Freiheitsstrafe, für Straftaten, welche im Zusammenhang mit dem Roflichtmilieu standen.
Bei seiner nächsten Station nahm Kulik wieder Kontakt zu Christian Worch auf und schloss sich dessen inzwischen neu gegründeter Partei “Die Rechte” an.
Nach einer schnellen und kurzen Karriere verließ er die Partei wieder, hält aber bis heute sehr gute Kontakte zu Christan Worch und Sascha Krolzig. Auch sein Auftritt als Redner am 20.07. weisst auf enge Verbindungen zwischen Kulik und “die Rechte” hin.